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Tag 5

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.  Dieses Sprichwort trifft auf den gestrigen Tag sehr gut zu. Erst sah es so aus als ob es wirklich ein guter Tag wird. Die extreme Müdigkeit der letzten Tage ist zurück gegangen, ok das komische Gefühl in den Beinen und Füssen ist noch da, aber man kann auch nicht erwarten das von heute auf morgen plötzlich alles weg ist.
Abends haben wir uns sogar noch mit einem Heilpraktiker aus Mainz getroffen, der mein Blut vor der ersten Chemo auf vieles untersucht hat. So kann er an Hand der Werte erkennen was meinem Immunsystem derzeit fehlt und wie wir es aufbauen können. Es war sehr spannend. Danach bin ich allerdings sehr erschöpft ins Bett gefallen. 
Gerade als Michael ins Bett kommen wollte ging es los....ich habe kolikartige Bauchschmerzen bekommen und bin 1,5 Std zwischen Bett und Bad hin und her gewandert. Zwischendurch war ich nicht mal in der Lage ein Glas Wasser zu halten. Mein Kreislauf hat bei den Krämpfen völlig versagt, mir standen Schweissperlen auf der Stirn, mir war Kotzübel, ich habe Sternchen gesehen und gezittert. Irgendwann war dann alles draussen und ich bin völlig erschöpft eingeschlafen.

Nach der Erfahrung der letzten Nacht wusste ich heute natürlich garnicht was ich essen kann und was ich besser lasse. Denn so etwas brauche ich nicht wieder. Aus diesem Grund gab es heute morgen ein kleines Schälchen Haferbrei mit Mandelmilch, vorhin ein gekochtes Ei als Snack und zum Abendessen zaubert Michael etwas mit Kichererbsen aus unserem Keto-Kochbuch.

Trotz der Schwäche der letzten Nacht haben wir auch heute wieder einen langen Spaziergang gemacht. Die Sonne schien so herrlich - aber auch hier hat mir mein Körper seine Grenzen aufgezeigt....Zwischendurch musste wir pausieren weil ich Sternchen gesehen habe. Auch wenn ich nicht mehr die sportlichste bin, aber sowas kenne ich von mir garnicht. 

Etwas was auch neu ist, ist der dauerhaft komische, leicht salzige Geschmack im Mund....nicht gerade sehr angenehm.

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Kommentare: 5
  • #1

    drsash (Samstag, 01 Dezember 2018 19:57)

    Pici, wir denken jeden Tag an dich/euch!!!!!
    Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Berichte. So können wir trotz der Entfernung alles nachvollziehen und wissen wie es dir geht.
    Wir sind so erschüttert über die Situation und hoffen, das der nächste Tag immer besser als der vorherige wird. Sei tapfer! Heute hast du geschafft! Euch morgen einen schönen Advent.

    Fühl dich ganz lieb gedrückt.
    Sascha, Sandra, Emma, Lotte und Oskar

  • #2

    Tina (Sonntag, 02 Dezember 2018 12:23)

    Es tut mir so leid, dass es dir so schlecht geht. Ich drücke dich ganz fest. Du bist so tapfer.
    Viele liebe Grüsse und ein dickes Bussi

  • #3

    Josephine und Familie (Sonntag, 02 Dezember 2018 13:17)

    Wir freuen uns immer auf ein Update, um zu hören, wie es bei euch so ist. Euch alles Gute und geniesst... öh... das... Schietwetter �

  • #4

    Bianca (Sonntag, 02 Dezember 2018 16:09)

    Meine liebe ich hoffe der heutige Tag ist ein besserer Tag! Einen schönen ersten Advent und hoffentlich ein wenig Adventszauber und kuschelige Heimelichkeit! �

  • #5

    Patricia - Deine Schwiegermama (Sonntag, 02 Dezember 2018 16:16)

    Liebe Pici, es ist alles sehr dramatisch, was Du jetzt erleidest, und ich wünsche Dir jeden Tag gute Besserung und hoffe sehr, dass Du bald Besseres zu berichten hast. Es ist leicht zu sagen, sei mutig und tapfer, wenn man selbst gesund ist und gar nicht vorstellen kann, wie schlecht es Dir geht. Aber Du bist wirklich stark und tapfer, das alles zu durchstehen, und auch ich wünsche Dir viel Kraft. Mit Michael an Deiner Seite, wirst Du es schaffen, mit Sicherheit. Es ist Dir übrigens hoch anzurechnen, dass Du trotz allem noch Deinen Humor hast. Die ganze englische „Truppe“ steht hinter Dir und wünscht Dir, mit mir, alles Gute und Liebe.