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03.06.2019

Auch heute Morgen zeigte sich die Golden Gate Bridge wieder im Nebel. Aber wollen wir wirklich abfahren, ohne sie je richtig gesehen zu haben? Nein! Also haben wir uns zwei Velos gemietet und sind auf Richtung Golden Gate Bridge. Gerne hätte ich für den Fall der Fälle ein E-Bike gehabt, aber leider war das nicht vorrätig (was ich später als großer Fehler herausstellte). Bereits nach der ersten halben Stunde an der Küste entlang, mit gefühlten 100 Stundenkilometern Gegenwind, waren meine Kräfte ziemlich erschöpft. Die Strecke nahm und nahm einfach kein Ende, die Brücke lag gefühlt immer noch in weiter Entfernung. 

Kurz bevor wir auf die Brücke fahren konnten, ging es steil bergauf. Unter Michaels motivationsrufen kämpfte ich mich den Berg hoch. Oben angekommen gab es natürlich auch einen tollen Aussichtspunkt und Fotostopp. Hier mussten wir allerdings länger als gewollt pausieren, da ich nicht Sternchen aber ein gedrehtes C gesehen habe. Kleine Blitze im Sichtfeld und ich hatte Schwierigkeiten beim fokussieren. Das ist wahrscheinlich die Art meines Körpers mit mir zu kommunizieren. Bereits in Frankfurt hatte ich mal etwas über das Erkennen, Akzeptieren und Einhalten von Grenzen geschrieben. Zu doof wenn man sich nicht an seine eigenen Vorsätze hält! Ein Blick auf die Karte zeigte uns aber, dass es wenig Sinn machen würde nun umzukehren. Nach einer etwas längeren Pause und sämtlichen Kleidungsstücken am Körper, es stürmte immer noch, ging es weiter auf die Brücke.

Auf dieser riesigen Brücke, unter uns nichts als Wasser, konnte es mir ehrlich gesagt gar nicht schnell genug gehen. Ich war froh als wir die Brücke wieder verlassen haben und uns nun auf den Weg nach Sausalito machen konnten. Es war mir zu hoch, zu windig und zu kalt. Aber auch hier gab es natürlich direkt wieder einen Aufstieg. Am Ende ist Michael mit meinem Fahrrad in der Hand hoch gefahren und ich bin zu Fuß nebenher gelaufen. Inzwischen hat ich auch richtig Kopfschmerzen und wollte eigentlich nur noch zurück ins Hotel. In Sausalito angekommen haben wir uns eine kleine Pizzeria gesucht und am Strand etwas gegessen. Die nächste und letzte Fähre hat uns zurück nach San Francisco gebracht. 

Es war ein anstrengender, tränenreicher (aufgrund von Unwohlsein, Überforderung und Wut das ich nicht so leistungsfähig bin, wie ich es will) aber auch schöner Ausflug. Dieses riesige Stahlgebilde ist schon wirklich imposant und beeindruckend aber es hätte sich ruhig mal ohne Nebel und mit weniger Wind zeigen dürfen.

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