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29.03.2020

Heute vor genau einem Jahr habe ich die letzte Chemo bekommen. Wenn ich an diese Zeit zurück denke, kann ich mich, Gott sei Dank, gar nicht mehr so genau daran erinnern. Natürlich weiss ich noch wie aufgeregt ich vor der ersten Chemo war. Ich hatte keine Ahnung was da auf mich zu kommt, wie alles abläuft, was genau in meinem Körper passiert (ok, das weiss ich bis heute nicht). Aber wie die Tage danach abliefen, wie ich mich gefühlt habe, was passiert ist, all das habe ich scheinbar verdrängt. Heute bin ich froh relativ regelmäßig meine "Berichte" geschrieben zu haben. Vor einiger Zeit habe ich mir ein Fotobuch der ersten 365 Tage meines Blogs gemacht. Mit allen Berichten, Fotos und Kommentaren. Dieses 200 Seiten dicke Buch wird mich ein Leben lang daran erinnern wieviel Hilfe und Unterstützung ich hatte. 


Gerne würde euch sagen, wie demütig ich durch diese Erfahrung geworden bin, aber das wäre gelogen. Natürlich haben sich einige Ansichten und Einstellungen verändert aber ich habe mein Leben nicht komplett umgekrempelt. Bestimmt gibt es Menschen, die nach so einer Diagnose und Behandlung alles um Leben zu schätzen wissen, sich nicht mehr über einen Träumer an der grünen Ampel aufregen, oder vor sich hin grummeln, weil sie sich mal wieder an der falschen Kasse angestellt haben. Was das angeht, bin ich zurück im wahren Leben gelandet und kann mich herrlich über Kleinigkeiten aufregen.

Aber ich muss auch sagen, dass die "Geschichte" nicht mit dem Ende der Chemo vorbei ist. Viele körperlichen und psychischen "Nebenwirkungen" kamen erst lange Zeit danach. 

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