07.09.2021

8:40 Uhr:

Ich sitze in Bus und Bahn und bin auf dem Weg ins Spital. Ja, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und alleine. Das ist mein Wunsch. Ich brauche die Anreise einfach für mich, möchte meine Gedanken sortieren und in mich hinein hören. 

Komischerweise schlägt mein Bauch noch keine Loopings.....Ich hatte befürchtet nicht rechtzeitig von zu Hause los zu kommen, da ich aufm Klo festsitze.

9:35 Uhr:

In 5 min habe ich meinen Termin.....inzwischen macht mein Bauch keine Loopings sondern gleicht einem Flugzeugabsturz. Gut das ich die ganzen Toiletten in Spital kenne - auch die wo keine "Laufkundschaft" hin geht. 

11:00 Uhr:

Alles vorbei! 

Aber nun von Anfang an. Die Ärztin oder Schwester, ich weiss es garnicht genau, hat mir das Vorgehen anhand einer Powerpointpräsentation gezeigt. Dann sagte sie: Sie sehen dann ob sich Ihre Nebenniere im Bestrahlungsradius befindet. Häää? Ich sehe das? Ja, genau so ist es. Ich habe einen Spiegel (kein Brett) vor den Kopf bekommen, der mir einen Bildschirm an der rückwärtigen Wand gezeigt hat. Darauf wurde das aktuelle MRT Bild gezeigt.

Also erstmal hiess es nach der Erklärung: bitte aufspringen und hinlegen. Meine Schultern wurden mit Schaumstoff gepolstert, die Arme über den Kopf gelagert und ebenfalls abgepolstert. Dann wurde eine schwere Platte auf meinen Bauch gelegt und festgeschnallt. In der rechten Hand hatte ich den Notknopf. Dann kam der Spiegel. Als alles fertig war ging es in die Röhre....man kann es sich wie ein Torpedorohr vorstellen. Mir kommt es enger als ein normales MRT vor.

Dann ging es los - die erste MRT Aufnahme unter den Klängen von Michael Jackson (3 Lieder von ihm hintereinander.....probiert da man ganz ruhig zu liegen). Die zweite Aufnahme war mit Atemkomandos. Dann hiess es warten. Man gleicht nun die heutigen Bilder mit denen des Planungs-MRTs ab und zeichnet einen roten Kreis um die Nebenniere (läuft heute alles elektronisch). Das wird von einem Arzt kontrolliert. Danach wird irgendwas neu berechnet, der Tisch verschiebt sich etwas und es gibt ein weiteres MRT. Dann wartet man wieder.....zack, plötzlich ist der Bildschirm hinten an der Wand an. Meine holländische Schwester sagt mir durch die Sprechanlage das es los geht.

In der Zwischenzeit ist mir allerdings der linke Arm bis zur Schulter eingeschlafen und es wird langsam unangenehm so still zu liegen. Aber ich versuche mich auf den Bildschirm zu konzentrieren. Es gibt den roten Kreis um meine Nebenniere und da drin noch einen kleineren blauen. Hier muss nicht das Runde ins Eckige sondern das blaue ins rote - nur dann wird bestrahlt. Oben in der Ecke stehen die % Zahlen....also wieviel % außerhalb der Bestrahlungsstelle sind. Es ist eine tolle Sache, denn so kann ich aktiv mitmachen und durch meine Atmung steuern wie lange der blaue im roten Kreis bleibt. Wie lange es am Ende gedauert hat, weiss ich nicht. Aber es ist wirklich auszuhalten - nur die längere Wartezeit am Anfang und der eingeschlafene Arm waren unangenehm. 

Diese Woche habe ich noch 2 Termine und nächste Woche nochmal 2.